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Flora und Fauna entdecken – ein Spaziergang durch das Lindareal

Am 5. Mai 2025 lud SBB Immobilien zu einem Rundgang durchs Lindareal ein. Im Zentrum standen die heutige und zukünftige Pflanzen- und Tierwelt mitten in Winterthur.

„Sehr spannend! Ich hätte nie gedacht, dass auf so einem Areal in Bahnhofsnähe so viele Pflanzen und Tiere vorkommen“, staunte eine Teilnehmerin während des Flora-und-Fauna-Spaziergangs durchs Lindareal.

Der Rundgang bildete den Auftakt zu einer kleinen Veranstaltungsreihe, mit der das Lindareal der Bevölkerung von Winterthur nähergebracht werden soll. Das Bahnareal nordöstlich des Bahnhofs Winterthur wird in den nächsten Jahren zu einem lebendigen Stadtquartier entwickelt. Es entstehen Wohnungen, die unterschiedliche Zielgruppen und Wohnbedürfnisse ansprechen, Räume für Geschäfte und Gastrobetriebe, die zu einem belebten Quartier beitragen, sowie vielfältige und attraktive Aussenräume. Letztere standen an diesem Abend im Mittelpunkt.

Zum Auftakt führte Michael Wiesner, Abteilungsleiter Ökologie Stadtgrün Winterthur und Initiator von „Winti Scouts“, die rund 40 interessierten Besucher:innen in die Flora des Lindareals ein. Auf der Ruderalfläche – also einem vom Menschen geprägten Standort – zwischen den Gleisen haben sich verschiedene Pionierpflanzen angesiedelt, etwa das schmalblättrige Weidenröschen (auch bekannt als Trümmerblume) oder der gewöhnliche Natterkopf mit seinen lieblichen blauen Blüten. Auf besonderes Interesse stiess die Beobachtung, dass sich Neophyten wie die leuchtend gelbe Goldrute vor allem in Gleisnähe ausbreiten – ihre Samen werden nämlich ganz unbeabsichtigt durch vorbeifahrende Züge im ganzen Land verteilt.

 

Umweltverträglich und nachhaltig

Anhand einer Klimakarte zeigte Wiesner die unterschiedlichen Bodentemperaturen in Winterthur und betonte die Wichtigkeit von hitzemindernden Massnahmen bei der Entwicklung neuer Stadtquartiere. Im Lindareal wird diesem Anspruch mit zahlreichen Grünflächen und schattenspendenden Bäumen entsprochen – aber auch mit der bewussten Platzierung der Gebäude, die eine natürliche und kühlende Durchlüftung erlaubt.

Bei der zweiten Station berichtete Andreas Rotach vom Büro Oeplan von der umfassenden Bestandesaufnahme aller Pflanzen und Tiere, die aktuell im Areal durchgeführt wird. Ziel ist es, sicherzustellen, dass diese Arten auch künftig im Herzen der Stadt ihren Lebensraum behalten. Schliesslich soll die Umweltverträglichkeit bei der Realisierung des Lindareals im Mittelpunkt stehen. „Ich hätte nie gedacht, dass bei einer Arealentwicklung so viele Aspekte im Detail untersucht werden“, meinte ein Teilnehmer, während er Johanna Joecker – Landschaftsarchitektin beim Zürcher Studio Vulkan – auf das Dach des Parkhauses folgte.

Aus dieser übersichtlichen Perspektive skizzierte Joecker die Vision für den künftigen Aussenraum: Dort eine wilde Wiese, da ein schattiger Platz, hier begrünte Gleise – und dazwischen immer wieder Flächen, auf denen Pflanzen gedeihen und Insekten sowie andere Kleintiere ein Zuhause finden können. Im Lindareal der Zukunft wird die Versiegelung der Böden minimiert und nur dort vorgenommen, wo es der tägliche Betrieb erfordert.

Im Anschluss an den Rundgang gab es einen Apéro, bei dem lebhaft weiterdiskutiert und nachgefragt wurde. „Ich finde es beruhigend für die Zukunft der hier lebenden Tiere und Pflanzen, dass ein kompetentes Expertenteam am Werk ist“, fasste eine Teilnehmerin das Erlebnis zusammen bei einem Glas Räuschling, der – ebenfalls ganz umweltgerecht – in der Nähe gewachsen und gekeltert worden war.